Wieso ich eine Schule eröffne

Ich bin eigentlich die letzte Person, die eine Schule eröffnen wollen sollte (komischer Satz). Viele Menschen mögen die Idee der Schule nicht und reagieren schon auf das Wort “Schule” recht abweisend. Ist ja auch kein Wunder, die Standard-Schule hat noch sehr, sehr viel Potential, das Glück in uns Menschen zu entfalten.

So habe auch ich bei dem Wort “Schule” noch Abspeicherungen in mir, die dem Glück nicht förderlich sind.

Als ich in die Pubertät kam, fing bei mir das Schwitzen an. Sobald ich das Haus verliess, fing ich an zu schwitzen. Dementsprechend war die Schule die Hölle für mich. Jeder Schultag war eine reine Qual, in der ich einfach nur nicht mit meinem Geruch (gute Deos gab es damals noch nicht) und meinen Schweissflecken auffallen wollte (und wenn dies unangenehme Gefühle in Dir erzeugt, fühle dich von mir jetzt umarmt oder mit ganz viel Liebe aus der Ferne gegrüsst, je nachdem, was Du da so fühlst… zwincker, zwincker)

Ich habe die Schule jedenfalls gehasst. Ich hatte kaum Freundschaften und fühlte mich durch und durch als Versagerin, die es niemals zu Irgendwas bringen würde, geschweige denn ein “normales” Leben führen sollte.

Als ich dann 20 war, liess ich mir die Schweissdrüsen entfernen und fing eine Therapie an, um meine soziale Phobie zu überwinden. Die hatte sich nämlich im Laufe der Jahre entwickelt. Ich konnte nicht einmal beim Bäcker in Berlin Brötchen kaufen, vor lauter Scham und Angst, aufzufallen oder etwas Falsch zu machen.

Mit der ersten “Standard-Therapie" (Verhaltens-Therapie) fing der Lern-Prozess über Bedürfnisse an. Damals wusste ich das noch nicht, ich wollte einfach nur, das es mir irgendwie besser ging. Doch mit der Zeit wurde ich immer faszinierter von dem Unbewussten, Gedanken und Gefühlen und wie wir Menschen Realität konstruieren. Erst war es ein Therapeut, dann ein Coach, die mich begleiteten und ich lernte so viel. Es war mir wichtiger als Irgendetwas, was ich in der Standard-Schule jemals gelernt habe.

Dann fing ich an, eine Therapie- und Coaching-Ausbildung nach der nächsten zu machen, um das Thema Glück viel tiefgreifender zu verstehen. Ich hatte in einem Seminar über “Gewaltfreie Kommunikation” dann einen erstaunlichen Aha-Effekt, in der es zum ersten Mal um die Präsenz der Bedürfnisse ging. Zwei Personen machten eine Übung und mir wurde in einem entscheidenden Moment klar, das Bedürfnisse ein Eigenleben führen, unabhängig von unseren erlernten Gedanken und Gefühlen.

Bedürfnisse machen uns alle aus und sind das unbewusste Fundament, auf dem das Leben aufgebaut ist.

Ich konnte einfach nicht verstehen, wie ich so abgeschnitten sein konnte von diesem unbewussten Innenleben. Und das ich trotz so vieler Ausbildungen, Therapie- und Coachingerfahrungen immer noch so wenig wusste über Bedürfnisse.

Denn die Idee, das wir Bedürfnisse “haben” und wenn sie erfüllt sind, wir glücklich sind, fand ich einfach nur sehr wenig aussagekräftig.

Was soll es denn bitte heißen, das Bedürfnisse ERFÜLLT sind? Ich wollte einfach nur verstehen, wieso ich nicht glücklich sein konnte und so sehr stark litt im Leben.

Dann, im Laufe der Zeit, fing ich an, mich selbst zu coachen und wurde dabei immer radikaler. Ich coachte mich mehrere Stunden am Tag, jeden Tag, über Jahre hinweg, mit dem Fokus auf Bedürfnisse. Und ich traf die Entscheidung, das ich alle Gedanken und Gefühle überwinden würde, die nicht glücklichen, präsenten Bedürfnissen entsprachen.

Ich hatte meine erlernte Identität an Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen über Bord geworfen und freien Bedürfnissen Platz gemacht. Dieser Prozess hatte mich sehr, sehr viel Mut gekostet, weil ich im End-Effekt mit meinem Unbewussten experimentiert habe und dabei fast völlig meinen “Verstand” verloren habe (unter uns: den muss man auch zeitweise verlieren, um zur Gesundheit des Glückes zu finden). Das dabei meine Ehe zu Bruch ging, ist eine ganz andere Geschichte….

Ich habe im Laufe der Zeit angefangen, Bedürfnissen zu vertrauen und dabei sehr, sehr, sehr viel aufgeräumt in meinem Inneren. Bedürfnisse haben mir so viel Glück und Verständnis beschert, wie keine andere Weisheit es auf diesem Planeten so gezielt ermöglichen konnte. Und ich sage das voller liebevoller Bescheidenheit, ohne die Weisheit anderer Weisheiten absprechen zu wollen.

Es ist einfach an der Zeit, das wir Bedürfnissen gezielt zu hören und sie einzeln beim Namen benennen. Denn wenn wir ihnen gezielt zu hören, hören wir uns selbst zu und hören unserem größtmöglichen Potential des Glückes zu.

Ich übe mich in einer Exzellenz und Meisterschaft des Glückes. Jeden einzelnen Tag. Ich fühle auf eine Art und Weise das Glück, wie ich es mir niemals zu träumen gewagt habe und ich weiss, da ist noch so viel mehr.

Und ich fühle mich wie ein Kind und eine uralte Energie zugleich, wie ein Lehrer und Schüler zugleich. Es ist nicht leicht für mich diese Weisheit nach aussen zu tragen, die sich selbst in mir erst jeden Tag formt.

Bedürfnisse sind so viel weiser, als es meine einzige Realitätsmatrix jemals sein könnte. Und meine menschliche Sprache ist so begrenzt und muss sich ständig neu erfinden, um präsenten Bedürfnissen gerecht zu werden. Aber ich weiss, wie wichtig sie sind. Wie wichtig und wunderschön sie sind und wie sehr präsente Bedürfnisse für das Glück auf dieser Erde sorgen können.

Wie natürlich ist es denn dann, eine Schule zu eröffnen? An der ich Schüler und Lehrer zugleich sein darf? An der wir alle Schüler und Lehrer zugleich sein können mit unseren Bedürfnissen? An der wir voller Hingabe unseren Bedürfnissen dienen dürfen? Ich möchte von der Menschheit lernen dürfen.

Ich möchte mit der Menschheit unbewusst verbunden sein dürfen und ihren Bedürfnissen beim Glück zuschauen dürfen.

Bedürfnisse wollen einen Ort, an dem sie erlernt und gefühlt werden können.

Und ich bin nur ein einziges Wesen im Team Menschheit. Bedürfnisse gehören uns allen. Ihr Glück gehört uns allen.

Und ich kann mich nicht länger verstecken; an der Vergangenheit meiner Identität festhalten. Mit meinen alten Abspeicherungen aus Angst, das mir Schaden zugefügt wird, wenn ich sichtbar werde.

Ich wünsche mir nichts sehnlicher, das Bedürfnisse verstanden werden und sie frei sein dürfen.

Das wir Menschen uns alle gegenseitig frei lassen, uns wert-frei und glücklich zu fühlen und das Handwerk dazu auch erlernen. Und ich leiste meinen Beitrag dazu mit der Masterschool of Happiness.

Auf meine Art und Weise, mit meinen beschränkten Mitteln auf dieser Erde, mit meiner kostbaren Zeit und mit den Glücks-Hausaufgaben, die ich mache, jeden Tag. Damit Bedürfnisse präsent sein dürfen, jeden Tag.

… In voller Liebe und Vertrauen, das Bedürfnisse frei und glücklich sind und wir ihnen folgen dürfen …

Zurück
Zurück

Ist es gesund, einen Seelenverwandten zu haben, wenn man poly ist?

Weiter
Weiter

Liebe fühlen?